Abwälzung der pauschalen Lohnsteuer
- bei bestimmten Zukunftssicherungsleistungen >H 40b.1 (Abwälzung der pauschalen Lohnsteuer)
- bei Fahrtkosten >BMF vom 10.01.2000 (BStBl I S. 138)
Beispiel:
Ein Arbeitnehmer hat Anspruch auf einen Zuschuss zu seinen Pkw-Kosten für Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte in Höhe der gesetzlichen Entfernungspauschale, so dass sich für den Lohnabrechnungszeitraum ein Fahrtkostenzuschuss von insgesamt 210 € ergibt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben vereinbart, dass diese Arbeitgeberleistung pauschal besteuert werden und der Arbeitnehmer die pauschale Lohnsteuer tragen soll.
Bemessungsgrundlage für die Anwendung des gesetzlichen Pauschsteuersatzes von 15 % ist der Bruttobetrag von 210 €.
Als pauschal besteuerte Arbeitgeberleistung ist der Betrag von 210 € zu bescheinigen. Dieser Betrag mindert den nach § 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 4 als Werbungskosten abziehbaren Betrag von 210 € auf 0 €.
- bei Teilzeitbeschäftigten >H 40a.1 (Abwälzung der pauschalen Lohnsteuer)
Bescheinigungspflicht für Fahrgeldzuschüsse
>§ 41b Abs. 1 Satz 2 Nr. 7
Betriebsveranstaltung
- Zum Begriff >BMF vom 14.10.2015 (BStBl I S. 832)
- Zur Pauschalversteuerung >BMF vom 14.10.2015 (BStBl I S. 832), Tz. 5
- Eine nur Führungskräften eines Unternehmens vorbehaltene Abendveranstaltung ist mangels Offenheit des Teilnehmerkreises keine Betriebsveranstaltung i. S. d. § 40 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 (BFH vom 15.01.2009 - BStBl II S. 476).
- Im Rahmen einer Betriebsveranstaltung an alle Arbeitnehmer überreichte Goldmünzen unterliegen nicht der Pauschalierungsmöglichkeit des § 40 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 (>BFH vom 07.11.2006 - BStBl II 2007 S. 128).
- Während einer Betriebsveranstaltung überreichte Geldgeschenke, die kein zweckgebundenes Zehrgeld sind, können nicht nach § 40 Abs. 2 pauschal besteuert werden (>BFH vom 07.02.1997 - BStBl II S. 365).
Erholungsbeihilfen
>H 3.11 (Erholungsbeihilfen und andere Beihilfen)
Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte
>BMF vom 03.03.2022 (BStBl I S. 232)
Fahrtkostenzuschüsse
- als zusätzlich erbrachte Leistung >§ 8 Abs. 4 ;
- können auch bei Anrechnung auf andere freiwillige Sonderzahlungen pauschal versteuert werden (>BFH vom 01.10.2009 - BStBl II 2010 S. 487);
- sind auch bei Teilzeitbeschäftigten i. S. d. § 40a unter Beachtung der Abzugsbeschränkung bei der Entfernungspauschale nach § 40 Abs. 2 Satz 2 pauschalierbar. Die pauschal besteuerten Beförderungsleistungen und Fahrtkostenzuschüsse sind in die Prüfung der Arbeitslohngrenzen des § 40a nicht einzubeziehen (§ 40 Abs. 2 Satz 3);
- Zur Pauschalbesteuerung von Fahrtkostenzuschüssen >BMF vom 18.11.2021 (BStBl I S. 2315).
Fehlerhafte Pauschalversteuerung
>H 40a.1 (Fehlerhafte Pauschalversteuerung)
Gestellung von Kraftfahrzeugen
- Die Vereinfachungsregelung von 15 Arbeitstagen monatlich gilt nicht bei der Einzelbewertung einer Kraftfahrzeuggestellung nach der sog. 0,002 %-Methode >BMF vom 03.03.2022 (BStBl I S. 232), Rn. 15
- Zur Pauschalbesteuerung bei der Gestellung von Kfz >BMF vom 18.11.2021 (BStBl I S. 2315)
Kirchensteuer bei Pauschalierung der Lohn- und Einkommensteuer
>Gleich lautende Ländererlasse vom 08.08.2016 (BStBl I S. 773)
Ladevorrichtung
Zur Pauschalversteuerung >BMF vom 29.09.2020 (BStBl I S. 972), Rdnr. 27-31
Pauschalversteuerung von Reisekosten
- >BMF vom 25.11.2020 (BStBl I S. 1228), Rz. 58 ff.
- Beispiel:
Ein Arbeitnehmer erhält wegen einer Auswärtstätigkeit von Montag 11 Uhr bis Mittwoch 20 Uhr mit kostenloser Übernachtung mit Frühstück lediglich pauschalen Fahrtkostenersatz von 350 €, dem eine Fahrstrecke mit eigenem Pkw von 500 km zugrunde liegt.
Steuerfrei sind
- eine Fahrtkostenvergütung von (500 km x 0,30 €/km =)
|
150,00 €
|
- Verpflegungspauschalen von
(14 € + 22,40 € [28 € ./. 5,60 €] + 8,40 € [14 € ./. 5,60 €] =)
|
44,80 € |
insgesamt
| 194,80 €. |
Der Mehrbetrag von (350 € ./. 194,80 € =) 155,20 € kann mit einem Teilbetrag von 56 € pauschal mit 25 % versteuert werden. Bei einer Angabe in der Lohnsteuerbescheinigung sind 44,80 € in die Zeile 20 "steuerfreie Verpflegungszuschüsse bei Auswärtstätigkeit" einzutragen (§ 41b Abs. 1 Satz 2 Nr. 10).
Wahlrecht
Das Wahlrecht des Arbeitgebers, die Lohnsteuer für geldwerte Vorteile bei Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte nach § 40 Abs. 2 Satz 2 zu pauschalieren, wird nicht durch einen Antrag, sondern durch Anmeldung der mit einem Pauschsteuersatz erhobenen Lohnsteuer ausgeübt. Ein dahingehender Antrag, der im finanzgerichtlichen Verfahren gestellt wird, ist unbeachtlich (>BFH vom 24.09.2015 - BStBl II 2016 S. 176).
Stand: 2023
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